Das Gedächtnis ist die kognitive Fähigkeit, die im Alter als erstes nachlässt. Das gilt vor allem für das Kurzzeitgedächtnis und ist bei fast jedem von uns so, nicht nur bei Alzheimer-Patienten. Hier überraschende, aber wissenschaftlich überprüfte Methoden, die Ihre Gedächtnisleistung steigern können.
- Denken Sie positiv
Wissenschaftler der North Carolina State University haben festgestellt, dass ältere Menschen in Tests eine schlechtere Gedächtnisleistung zeigen, wenn sie glauben, dass Senioren bei Gedächtnistests schlechter abschneiden. Probanden dagegen, die auf solche negativen Stereotypen vom Altern und abnehmendem Gedächtnis nichts geben, schneiden auch bei Gedächtnistests besser ab. Sie sehen also: Eine positive Grundeinstellung zum Alter und zu Ihren geistigen Fähigkeiten ist schon eine wichtige Grundlage für ein besseres Gedächtnis.
- Zeichnen Sie, was Sie sich merken wollen
Wie Wissenschaftler der University of Waterloo in Ontario herausgefunden haben, können sich Testpersonen etwa zweimal so viele Wörter merken, wenn sie sich beim Einprägen Bilder dazu malten. Das ist von der Qualität der Bilder unabhängig und war im Vergleich zu Testpersonen, die die Wörter zum Memorieren mehrfach aufschrieben.
- Laufen Sie öfter barfuß
Das klingt jetzt eigenartig, aber eine Studie der University of North Florida untersuchte die Gedächtnisleistung von Testpersonen vor und nach einem Lauf, wobei eine Gruppe mit Schuhen, die andere barfuß lief. Man stellte fest, dass die Barfußläufer nach dem Lauf eine um 16 % verbesserte Gedächtnisleistung zeigen. Dieser Effekt könnte einerseits auf einer besseren Durchblutung beruhen. Andererseits auch darauf, dass man sich beim Barfußlaufen ständig darauf konzentrieren muss, wo man hintritt, um sich nicht zu verletzen.
- Gehen Sie in die Natur
Auch hierzu gibt es eine Studie, und zwar von der Universität Michigan. Man stellte fest, dass sich eine Reihe von kognitiven Funktionen – einschließlich des Gedächtnisses – verbessern, wenn man sich in der Natur oder in einer parkähnlichen Landschaft aufhält. Interessanterweise tritt dieser Effekt sogar dann auf, wenn man den Versuchspersonen nur Fotos von Naturlandschaften zeigt. Der Aufenthalt in städtischen Umgebungen oder die Betrachtung von derartigen Fotos zeigt dagegen keinerlei Wirkung.
- Schlafen Sie genug Den Schlaf nutzt der Körper bekanntermaßen, um Gedächtnisinhalte zu festigen. Ohne genug Schlaf werden wir Schwierigkeiten haben, uns überhaupt etwas zu merken. Auch das belegen wissenschaftliche Studien. In einer Untersuchung der Universität Lübeck mussten sich die Versuchspersonen einen Satz Karten merken. Dann bekamen alle Teilnehmer 40 min. Pause, die eine Gruppe schlief, die andere musste wach bleiben. Danach wurde geprüft, wie viel sich die Teilnehmer gemerkt hatten. Ergebnis: die “Wachgruppe” wusste nur noch 60 % der Karten, die “Schlafgruppe” jedoch 85 %. Bei einem zweiten Test, 8 Stunden später, war der Unterschied noch größer: Die “Wachgruppe” wusste weniger als 20 %, die “Schlafgruppe”: fast 60 %.